Den Rest von Máchas Weg aus Okna absolvieren, wo wir zuletzt geendet haben, das wäre zu einfach und deshalb biete ich Ihnen  eine andere Variante an, die von einer interessanten Ruine verbessert ist. Mit dem Zug fahren wir diesmal nach Bakov nad Jizerou, vor dem Bahnhof gehen wir nach rechts auf der blauen Markierung und nach  einer Viertelstunde, nach einem kurzen unanspruchsvollen Steigen, kommen wir auf Zvířetice. Das ist eine Bergruine aus dem 14. Jahrhundert, sie ist dank dem Feuer in 1720 verödet. Aus dem Turm gibt es eine schöne Aussicht in den Jizeras Tal und in die Gegend. Sie müssen aber beim Aufstieg Acht geben, weil die Treppen nicht mehr in Ordnung sind. Weiter führt die blaue Markierung uns über Felder und Wiesen nach Bítouchov, dann durch einen Wald nach Bělá pod Bezdězem. Gleich am Anfang der ehemaligen Königsstadt  überschreiten wir auf die rote Markierung, die ins Zentrum mit einem Barockschloss, Renaissancerathaus und einer Pfarrkirche mit dem einzigen Schnitzwerk von Pieta führt.

   Bělá verlassen wir auf der grünen Markierung, sie ist nach Valdštejnsko gerichtet. Es liegt 3 Kilometer weit und es ist eine Waldlichtung inmitten Wälder, wo Graf Valdštejn (Wallenstein) in 1724 sechs Barockpavilons zur Rast auf Jagden hat bauen lassen. Heute stehen nur zwei und aus der ursprünglichen Bilhauerdekoration sind nur Statuen von Grenadieren in Graffarben übrig geblieben. Vom Scheideweg führt die blaue Markierung durch Valdštejns Wälder bis auf Bezděz, wo wir endlich mit dem rotmarkierten Máchas Weg zusammentreffen. Die Burg, die von Přemysl Otakar II. im 13. Jahrhundert auf dem 604 Meter hohen phonolitischen Berg gebaut wurde, ist als Gefängnis von jungem Václav II. bekannt. Ota Braniborský hat ihn gefangen halten. Der wervollste Teil ist eine frühgotische Kapelle, in der sie bei der Besichtigung die zeitgemässe Musik hören können. Aus dem Grossen Turm, 30 Meter hoch, ist wunderschöne Ausblick nicht nur auf Máchas Land sondern auch auf die umliegenden Gebirge – Gebirgsmassiv Ještěd und Český ráj (Böhmisches Paradies) mit Krkonoše (Riesengebirge) und Jizerské hory (Isergebirge) im Hintergrund. Der zweite, runde 20 Meter hohe Turm heisst Čertova (Teufel), der nebenliegende Hügel Malý Bezděz ist das Naturschutzgebiet mit dem Urwald und dem unikaten Vorkommen von Bockkäfer. Nach der Besichtigung, eventuell  dem Mittagessen in einem von vielen Restaurants im Dorf unter der Burg, warten auf uns letzte 7 Kilometer von Máchas Weg. Auf der roten Markierung, durch den Berghang von Malý Bezděz und dann auf Waldstrassen bis nach Doksy. Die Umgebung von Doksy mit Velký Hirschberský rybník (Grosser Hirschberger Teich), heute Máchovo jezero (Máchas See) genannt, ist der Schauplatz von Máj, dem berühmtesten Máchas Werk. Die Stadtgeschichte reicht bis 13. Jahrhundert, die Stadt wurde als die Verteidigung für Zittauer und Mělníker Handelswege gegründet. Der Teich wurde ein bisschen später aus dem Befehl Karel IV. gegründet. Auf der Insel Myšlín hat im 14. Jahrhundert die Festung Myší Hrádek (Mäuseburg) gestanden, heute ist sie gleich wie die zweite Kachní ostrov (Enteninsel) eine Vogelreservation.

   Mit der Stadtbesichtigung, mit dem erhaltenen histrorischen Zentrum, ins Barock umgebauten Renaissanceschloss und Frühbarockkirche, endet unsere Wanderug auf Máchas Weg. Heute haben wir 25 Kilometer zurückgelegt. Zum Rückkehr kann man den Zug aus Doksy nach Bakov nad Jizerou benutzen, wo man nach Prag oder Turnov umsteigt. Die andere Möglichkeit ist der Bus, er fährt aus Jablonné v Podještědí über Doksy, Dubá und Mělník nach Prag. Er fährt aber nur am Sonntag und ist oft voll.