Geschichte der Stadt

Im Jahre 1306 wurde Mšeno als Dorf beschrieben; der älteste Teil war eine ehemalige Festung oberhalb des Teichchens Blížka. 1367 wurde Mšeno zur Stadt befördert. Im 16. Jahrhundert kam die Blütezeit - Entwicklung der Handwerke und Märkte. Bis 1786 führte Mšeno das Galgenrecht (ehemaliger Hinrichtungsplatz auf dem Hügel Šibenec = Galgenberg, 2 km südlich). Im dreissigjährigen Krieg wurde die Stadt durch die Schweden und Sachsen geplündert. 1804 entstand in Mšeno eines der ersten tschechischen Laientheater Böhmens. Das Städtchen litt häufig unter Bränden. Dem grössten Brand 1867 erlagen 54 Häuser, einschliesslich des Rathauses, der Kirche und des Pfarrhauses. Ende des 19. Jahrhunderts war Mšeno eine Stadt der Gewerbeleute (180 verschiedene Gewerbe), das Kulturleben hat sich entwickelt und Verbände wurden gegründet. Nach dem Münchener Abkommen wurde Mšeno zur Grenzstadt. Gegen Ende des 2.Weltkrieges operierte in der Umgebung die Partisanengruppe 'Rächer der Nation'.

Sehenswürdigkeiten

Die St. Martinskirche mit einem hohen neugotischen Kirchturm wurde 1878 an Stelle der ursprünglichen Kirche erbaut. 1867 wurde das neugotische Rathaus erbaut, vor dem sich eine barocke Mariaskulptur aus dem 18. Jh. befindet. Das husitische St. Janskirchchen wurde 1398-1415 gebaut. Unter Joseph II. wurde diese zum Kornlager umgenützt und heute befindet sich hier das Spritzenhaus der Dorffeuerwehr. Berühmt ist das Freibad (Städtische Badeanstalt).
1.9.2003 wurde durch das tschechische Kutlurministerium eine Städtische Denkmalschutzzone in Mšeno ernannt.

Gegenwart

Anwohnerzahl - 1 476 (zum 12.9.2005). Bürgermeisterin - Martin Mach.
Stagnation der örtlichen Industrie, höhere Arbeitslosigkeit, Tourismusentwicklung.

In der Gemeinde werden folgende Grunddienstleistungen angeboten - eine Post, eine Polizeistation, eine Poliklinik (Allgemein-, Kinder-, Frauen-, und Zahnarztpraxis), eine Grundschule, ein Kindergarten und ein Seniorenheim. Zudem verfügt die Stadt über relativ gute Verkehrsverbindungen.
Infrastruktur - Eisenbahn, neues unterirdisches Kabelnetz für Telekomunikation (2000), Trinkwassernetz gespiesen durch eigene Quelle Stříbrník, neue Wasserkläranlage (2003), Kanalisation (Fertigstellung 2004), Möglichkeit einer drahtlosen Internetanbindung.

Die Stadt Mšeno ist Gemeindetyp II. Grades (d.h. die Gemeinde ist befugt zu Teilausführungen der Staatsverwaltung). Die Gemeinde schliesst die Dörfer Chorušice, Kadlín, Kanina, Lobeč, Mšeno, Nosálov, Stránka ein.

Persönlichkeiten

František Ladislav Píč (1847-1911) - Archäologe,
František Tavik Šimon (1877-1942) - Maler und Grafiker (external website),
František Stanislav Hulicius (1825-1894) - Nationalerwecker und Publizist,
Ludvík Böhm (1835-1908) - Lehrer und Publizist,
František Bíza (1849-1904) - Maler,
Anna Frýdlová (1851-1879) - Sängerin,
Jan Křtitel Píšek (1814-1873) - Sänger,
Josef Cinibulk (gest. 1944) - Schuldirektor, begeisterter Propagator der Touristik in der Region Mšeno (Cinibulks Wanderroute = Cinibulkova stezka).

Mšeno ist das Mitglied der Vereinigung der Gemeinden der Region Kokořínsko